Was bedeutet EVU-Anmeldung und warum ist sie Pflicht?
Die EVU-Anmeldung bezeichnet die offizielle Registrierung Ihrer Photovoltaikanlage beim Energieversorgungsunternehmen bzw. Netzbetreiber. Diese Anmeldung ist gesetzlich vorgeschrieben, sobald Ihre PV-Anlage mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden wird – unabhängig davon, ob Sie tatsächlich Strom einspeisen oder nicht.
Die Anmeldung ist aus mehreren Gründen notwendig:
- Der Netzbetreiber muss die Netzverträglichkeit Ihrer Anlage prüfen
- Die Bundesnetzagentur erfasst alle Stromerzeugungsanlagen im Marktstammdatenregister
- Ohne Anmeldung erhalten Sie keine Einspeisevergütung
- Nicht angemeldete Anlagen können mit Bußgeldern belegt werden
- Die Anmeldung ist Voraussetzung für den Erhalt eines Zweirichtungszählers
Wichtig: Nur reine Inselanlagen, die keine Verbindung zum öffentlichen Stromnetz haben, sind von der Anmeldepflicht ausgenommen. Selbst sogenannte Nulleinspeiseanlagen, die keinen Strom ins Netz abgeben, müssen angemeldet werden.
Keine Zeit für Papierkram?
Unsere Experten übernehmen die komplette EVU-Anmeldung Ihrer PV-Anlage für Sie – schnell, zuverlässig und ohne versteckte Kosten oder Papierkram.
Checkliste: Diese Unterlagen benötigen Sie für die EVU-Anmeldung
Für eine reibungslose Anmeldung Ihrer PV-Anlage sollten Sie folgende Dokumente und Informationen bereithalten:
Technische Unterlagen
- Datenblätter der PV-Module und des Wechselrichters
- Einlinienschaltplan der Anlage
- Lageplan mit eingezeichneter PV-Anlage (maßstabsgerecht)
- Technische Anschlussbedingungen (TAB)
- Konformitätserklärung des Herstellers
Persönliche Unterlagen
- Vollständig ausgefülltes Anmeldeformular des Netzbetreibers
- Installationsbescheinigung des Elektrofachbetriebs
- Nachweis der Registrierung im Marktstammdatenregister
- Bankverbindung für die Einspeisevergütung
- Angabe der gewünschten Veräußerungsform
Tipp: Bereiten Sie alle Unterlagen bereits vor der Installation vor. So können Sie die Anmeldung unmittelbar nach Fertigstellung der Anlage einreichen und vermeiden unnötige Wartezeiten.
Alle Unterlagen im Überblick
Laden Sie unsere kostenlose Checkliste mit allen erforderlichen Dokumenten für die EVU-Anmeldung herunter.
Der Anmeldeprozess Schritt für Schritt
Die EVU-Anmeldung Ihrer PV-Anlage erfolgt in mehreren Schritten. Je nach Netzbetreiber kann der genaue Ablauf variieren, aber die grundlegenden Schritte sind immer gleich:

- Voranfrage beim Netzbetreiber
Reichen Sie mindestens 8 Wochen vor der geplanten Installation eine Voranfrage beim zuständigen Netzbetreiber ein. Dieser prüft die Netzverträglichkeit Ihrer Anlage. - Anmeldung im Marktstammdatenregister
Registrieren Sie sich und Ihre geplante PV-Anlage im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur unter www.marktstammdatenregister.de. - Installation der PV-Anlage
Nach Erhalt der Anschlusszusage kann Ihre Elektrofachkraft die Anlage installieren. Wichtig: Der erzeugte Strom darf noch nicht ins Netz eingespeist werden! - Einreichung der Fertigstellungsanzeige
Nach Installation reicht Ihre Elektrofachkraft eine Fertigstellungsanzeige beim Netzbetreiber ein, zusammen mit dem Inbetriebnahmeprotokoll. - Zählerwechsel beantragen
Beantragen Sie beim Netzbetreiber den Einbau eines Zweirichtungszählers, der sowohl den bezogenen als auch den eingespeisten Strom misst. - Inbetriebnahme und Meldung
Nach Installation des Zweirichtungszählers kann Ihre Anlage in Betrieb genommen werden. Aktualisieren Sie anschließend Ihre Daten im Marktstammdatenregister.
Achtung: Zwischen der Mitteilung der Veräußerungsform (z.B. Einspeisevergütung nach EEG) und der Inbetriebnahme muss mindestens ein voller Kalendermonat liegen. Andernfalls droht eine Strafzahlung von 10 Euro pro kWp installierter Leistung!
Online vs. Offline: So reichen Sie die Anmeldung ein
Die meisten Netzbetreiber bieten inzwischen sowohl digitale als auch klassische Wege zur Anmeldung Ihrer PV-Anlage an. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile:
Online-Anmeldung
- Schnellere Bearbeitung möglich
- Automatische Prüfung auf Vollständigkeit
- Dokumentation des Anmeldeprozesses
- Einfache Nachverfolgung des Bearbeitungsstatus
- Häufig direkte Einbindung der Elektrofachkraft möglich
Offline-Anmeldung
- Persönlicher Kontakt bei komplexen Fragen
- Keine Registrierung in Kundenportalen nötig
- Alternative bei technischen Problemen
- Längere Bearbeitungszeiten
- Höheres Risiko unvollständiger Unterlagen
Die meisten Netzbetreiber stellen auf ihren Webseiten Formulare und Checklisten für die Anmeldung bereit. Viele bieten auch spezielle Kundenportale an, über die der gesamte Anmeldeprozess digital abgewickelt werden kann.
„Die Online-Anmeldung über das Kundenportal unseres Netzbetreibers hat den gesamten Prozess erheblich beschleunigt. Innerhalb von drei Wochen war alles erledigt – vom Antrag bis zum Zählerwechsel.“
Häufige Fehler bei der EVU-Anmeldung vermeiden
Bei der Anmeldung Ihrer PV-Anlage können verschiedene Fehler zu Verzögerungen oder sogar zur Ablehnung führen. Hier sind die häufigsten Fallstricke und wie Sie diese vermeiden:

Unvollständige Unterlagen
Fehlende oder unvollständige Unterlagen sind der häufigste Grund für Verzögerungen. Verwenden Sie unsere Checkliste und lassen Sie die Unterlagen vor Einreichung von Ihrer Elektrofachkraft prüfen.
Fristen nicht eingehalten
Die Missachtung der gesetzlichen Fristen kann zu Bußgeldern führen. Besonders wichtig: Die Mitteilung der Veräußerungsform muss mindestens einen Monat vor Inbetriebnahme erfolgen, und die Registrierung im Marktstammdatenregister innerhalb von 4 Wochen nach Inbetriebnahme.
Falsche technische Angaben
Ungenaue oder falsche Angaben zur Anlagenleistung oder zum Anlagentyp führen zu Rückfragen und Verzögerungen. Übernehmen Sie die exakten Werte aus den Datenblättern der Komponenten.
Vorzeitige Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme vor Installation eines Zweirichtungszählers oder ohne Genehmigung des Netzbetreibers kann zu Bußgeldern führen. Warten Sie immer die offizielle Freigabe ab.
Expertentipp: Lassen Sie sich von Ihrer Elektrofachkraft eine Vollmacht ausstellen. So kann diese die Anmeldung in Ihrem Namen vornehmen und hat alle technischen Details direkt zur Hand.
Zeit sparen bei der EVU-Anmeldung: 5 bewährte Tipps
Mit diesen praktischen Tipps beschleunigen Sie den Anmeldeprozess Ihrer PV-Anlage erheblich:

- Frühzeitige Voranfrage stellen – Kontaktieren Sie den Netzbetreiber bereits in der Planungsphase, idealerweise 8-12 Wochen vor der geplanten Installation.
- Elektrofachkraft einbinden – Überlassen Sie die technischen Aspekte der Anmeldung Ihrer Elektrofachkraft, die mit den Anforderungen vertraut ist.
- Digitale Anmeldung nutzen – Nutzen Sie die Online-Portale der Netzbetreiber für eine schnellere Bearbeitung und bessere Nachverfolgung.
- Unterlagen vorher prüfen lassen – Lassen Sie Ihre Unterlagen vor der Einreichung von einem Experten auf Vollständigkeit prüfen.
- Parallele Anmeldungen – Starten Sie die Anmeldungen bei Netzbetreiber, Bundesnetzagentur und ggf. Finanzamt zeitgleich, um den Gesamtprozess zu beschleunigen.
„Die frühzeitige Einbindung eines erfahrenen Elektrofachbetriebs hat uns viel Zeit und Nerven gespart. Unser Installateur kannte alle Anforderungen des lokalen Netzbetreibers und hat die komplette Anmeldung für uns übernommen.“
Häufig gestellte Fragen zur EVU-Anmeldung

Wie lange dauert die EVU-Anmeldung insgesamt?
Die Gesamtdauer variiert je nach Netzbetreiber und Region. Im Durchschnitt sollten Sie mit 4-8 Wochen rechnen – von der Voranfrage bis zur endgültigen Inbetriebnahme. In Regionen mit hoher Nachfrage kann es auch länger dauern.
Welche Kosten entstehen bei der EVU-Anmeldung?
Die Anmeldung beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister ist in der Regel kostenfrei. Kosten entstehen für den Zählerwechsel (ca. 50-100 €) und ggf. für die Unterstützung durch einen Elektrofachbetrieb. Bei verspäteter Anmeldung können Bußgelder anfallen.
Muss ich meine PV-Anlage auch beim Finanzamt anmelden?
Ja, wenn Sie Strom ins öffentliche Netz einspeisen und dafür eine Vergütung erhalten, müssen Sie Ihre PV-Anlage innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme beim Finanzamt anmelden. Seit 2023 gilt für Anlagen bis 30 kWp jedoch eine Steuerbefreiung bei der Einkommensteuer.
Kann ich die EVU-Anmeldung auch nachträglich vornehmen?
Grundsätzlich ja, jedoch sollten Sie die Anlage nicht ohne vorherige Genehmigung in Betrieb nehmen. Eine nachträgliche Anmeldung kann zu Bußgeldern führen und gefährdet Ihren Anspruch auf Einspeisevergütung. Holen Sie die Anmeldung so schnell wie möglich nach.
Wer ist für die Anmeldung verantwortlich – ich oder der Installateur?
Rechtlich sind Sie als Anlagenbetreiber für die korrekte Anmeldung verantwortlich. In der Praxis übernehmen viele Installationsbetriebe die Anmeldung als Service für ihre Kunden. Klären Sie dies vor Vertragsabschluss und lassen Sie sich eine entsprechende Leistung schriftlich zusichern.
Nach der Anmeldung: Die nächsten Schritte
Nach erfolgreicher Anmeldung Ihrer PV-Anlage sind noch einige wichtige Schritte zu beachten:

- Zählerstand dokumentieren
Notieren Sie den Zählerstand direkt nach Installation des Zweirichtungszählers als Ausgangsbasis für spätere Abrechnungen. - Einspeisevertrag prüfen
Prüfen Sie den Einspeisevertrag mit Ihrem Netzbetreiber auf korrekte Angaben zur Anlagengröße und Vergütungshöhe. - Bankverbindung hinterlegen
Teilen Sie dem Netzbetreiber Ihre Bankverbindung für die Auszahlung der Einspeisevergütung mit. - Versicherungsschutz anpassen
Informieren Sie Ihre Gebäudeversicherung über die Installation der PV-Anlage und prüfen Sie, ob eine spezielle PV-Versicherung sinnvoll ist. - Regelmäßige Zählerstandsmeldung
Klären Sie, ob und wie oft Sie Zählerstände melden müssen. Viele Netzbetreiber bieten hierfür Online-Portale an.
Gut zu wissen: Die meisten Netzbetreiber zahlen die Einspeisevergütung als monatlichen Abschlag aus, basierend auf der erwarteten Jahresproduktion. Am Jahresende erfolgt eine genaue Abrechnung anhand der tatsächlich eingespeisten Strommenge.
Lassen Sie Experten Ihre EVU-Anmeldung übernehmen
Sparen Sie Zeit und vermeiden Sie Fehler bei der Anmeldung Ihrer PV-Anlage. Unsere Fachleute kümmern sich um den gesamten Prozess – von der Voranfrage bis zur Inbetriebnahme.
Fazit: Mit der richtigen Vorbereitung zur schnellen EVU-Anmeldung
Die EVU-Anmeldung Ihrer PV-Anlage mag auf den ersten Blick komplex erscheinen, lässt sich aber mit der richtigen Vorbereitung und Unterstützung effizient bewältigen. Besonders wichtig sind die frühzeitige Planung, die Einhaltung aller Fristen und die Vollständigkeit der Unterlagen.
Ob Sie die Anmeldung selbst in die Hand nehmen oder einen Fachbetrieb damit beauftragen – mit den Informationen aus diesem Ratgeber sind Sie bestens gerüstet, um Zeit und Nerven zu sparen und Ihre PV-Anlage schnellstmöglich ans Netz zu bringen.
Denken Sie daran: Eine korrekte Anmeldung ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch die Voraussetzung für den Erhalt der Einspeisevergütung und einen reibungslosen Betrieb Ihrer PV-Anlage über viele Jahre hinweg.